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Jahresbericht 2011 (834 kB)
Kapitel 5, neu

Schwarzspecht © Ruedi Aeschlimann
 
 
2011

Inhaltsverzeichnis

1. Vogel des Jahres 2011: Schwarzspecht (Text: SVS/BirdLife Schweiz)
 
2. Jugendgruppe Naturflieger Uster (Text: Daniel Hardegger)
 
3. Verirrter Frühlingstag mit Wintergästen, 8. Januar 2011 (Text Ernst Kistler, Bild Stefan Kohl)
 
4. Einblick in die Stube des Mauerseglers, 6. Juli 2011 (Text: Susanne Gehri)
 
5. Kantonsschul-Provisorium an der Krämerackerstrasse (Text: Paul Stopper, Bilder: Hans und Paul Stopper)
 
6. Hochwasserschutz-Projekt am Aabach (Text und Bild: Paul Stopper)
 
7. Neue Betreuer für Mehlschwalben und Mauersegler gefunden (Text: Hans Stopper)
 
8. Mehlschwalben an der Haberweidstrasse (Text und Bilder: Hans Stopper)
 
9. Standaktion in der Badi Niederuster, , 25. April 2011 (Text und Bilder: Michèle Deubelbeiss)
 
10. Neuzuzügertag, 27. August 2011(Text und Bild: Michèle Deubelbeiss)
   
11. Exkursionen
 
12. Mitglieder
 
13. Vorstand
 
1. Vogel des Jahres 2011: Schwarzspecht (Text: SVS BirdLife Schweiz)
Die grösste Spechtart der Schweiz benötigt für den Höhlenbau dicke, alte Buchen und Tannen. Im Totholz findet er Käferlarven und Ameisen. Als Höhlenbauer öffnet er den Wald für rund 60 andere Tierarten. Damit kommt ihm eine Schlüsselfunktion im Wald zu. Der krähengrosse Schwarzspecht zimmert seine Schlaf- und Bruthöhlen in mindestens 40 cm dicke, alte Bäume, bevorzugt in Buchen oder Tannen. Nur alle 3-7 Jahre baut er eine neue Höhle.
Alte Höhlen werden aber bis zu 30 Jahre genutzt und wieder ausgebessert. Verlassene Spechthöhlen dienen mehr als 60 weiteren Tierarten als Wohnhöhlen, zum Beispiel dem Baummarder, Fledermäusen, dem seltenen Raufusskauz, Hornissen
oder Käfern. Deshalb ist es wichtig, dass Höhlenbäume stehen bleiben. Dank einer speziellen Aufhängung seines Hirnes
im Schädel bekommt der Schwarzspecht beim Hämmern der Höhlen kein Kopfweh. Anhand der Resonanz beim Abklopfen eines Baumes merkt er, wo es Buchen oder Tannen mit faulen Stellen hat. Schwarzspechte sind Einzelgänger. Männchen
und Weibchen haben eigene Schlafhöhlen und nutzen nur während der Brutzeit eine gemeinsame Höhle für die Aufzucht der 3-5 Jungen.
Da Schwarzspechte sehr grosse Reviere benötigen, braucht es auf die ganze Waldfläche verteilt immer wieder alte, dicke Buchen und Tannen und viel Totholz. Aus diesem stochert der Specht Ameisen und Käfer sowie deren Larven und zieht sie mit seiner langen, mit Widerhäkchen versehenen Zunge aus den Gängen im Holz. Um Schwarzspechten und anderen Spechtarten die Nahrungstiere zu erhalten, muss ein gewisser Anteil an Totholz und alten Bäumen auch bei einer stärkeren Nutzung von Holz gewährleistet bleiben.
Der Schweizer Vogelschutz SVS startete im Jahr des Waldes 2011 seine neue fünfjährige Waldkampagne. In Zusammenarbeit mit Förstern und Waldbesitzern möchte er die Bedeutung des Waldes für die Biodiversität aufzeigen.
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2. Jugendgruppe Naturflieger Uster (Text: Daniel Hardegger)

Die beiden abwechslungsreichen Halbjahresprogramme boten für die 30 Kinder der Naturflieger einiges, so dass bestimmt alle auf ihre Kosten kamen. Auch die Leiterinnen und Leiter erfreuten sich der vielen Aktivitäten. Es wurde beobachtet,
gestaunt, gehämmert, gesägt, gerätselt, erklärt und vieles mehr. Die Natur kann jung und alt gleichermassen begeistern, auch heute noch.

Im Januar führte eine Vogelexkursion an den Klingnauer Stausee. Trotz Wind und kalten Temperaturen konnte der farbige Eisvogel oder die heimliche Wasserralle beobachtet werden. Bei den folgenden zwei Anlässen wurden alle gefordert.
Wie im Vorjahr entstand in der Werkstatt des Schulhauses Krämeracker reichlich Wohnraum. Diesmal fertigten die Kinder luxuriöse Hotels für Wildbienen an. Im April war dann Muskelkraft gefragt. In der unter Schutz gestellten Kiesgrube
Harnischbaum in Riedikon, errichteten die Naturflieger einen Reptilienunterschlupf. Die Eidechsenburg besteht aus Sand, Schotter, aufgeschichteten Sandsteinen und einem grossen Asthaufen. Reptilien und Amphibien sind willkommen!

Es folgten der Jugendplauschtag vom Schweizerischen Vogelschutz, eine nächtlich durchgeführte Fledermausexkursion in Niederuster und ein spannender Besuch in der Vogelberingungsstation in Jona. Am internationalen Zugvogeltag waren einige Kinder mit einem Informationsstand, beim Beobachtungsturm im Riedikerriet, präsent.
Die Teilnahme an der Rietpflege im Werrikerriet und der Waldeinsatz mit dem Förster, zum Schutze der jungen Weisstannen, rundeten die Jahresaktivitäten der Naturflieger ab. Bereichert schauen wir zurück, mit Vorfreude erwarten wir das kommende Programm 2012. Wir bedanken und bei allen, die die Jugendgruppe bei der Planung und Durchführung unterstützt haben. Der Dank geht auch an alle, die die Naturflieger finanziell unterstützen.
Programminformationen und Bilder zu den Anlässen können auf der Website www.gnvu.ch aufgerufen werden.

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3. Verirrter Frühlingstag mit Wintergästen, 8. Januar 2011 (Text Ernst Kistler, Bilder Stefan Kohl und Michael Labreuche)

Ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft für Natur- und Vogelschutz Uster (GNVU) und der IGLU Volketswil sind die jeweils in der ersten Jahreswoche gemeinsam durchgeführten Wasservogelexkursionen entweder in Stein am Rhein, am Klingnauer Staussee oder wie diesmal – turnusgemäss – am Flachsee an der Reuss. Der Abschnitt zwischen Unterlunkhofen und Hermetschwil ist eigentlich ein träge fliessender Flussteil. Er liegt 300 m breit im Staubereich des Wasserkraftwerkes Bremgarten und wurde 1975 im Rahmen der Reusstalsanierung angelegt. Dank seiner günstigen
geografischen Lage hat sich das Gebiet auch zu einem national bedeutenden Rast- und Überwinterungsplatz für Wasservögel entwickelt. Seine Verzahnung mit alten Auenwäldern, die entlang eines erhalten gebliebenen Reussaltarms
liegen, gibt ihm eine besonders hohe Qualität. Diese hat den Kanton Aargau veranlasst, hier ein 43 ha grosses Naturschutzgebiet auszuscheiden mit 21 ha ökologisch besonders wertvollen Flachwasserzonen.

Gala der Gänse, Schwäne und Enten
Die offiziellen Leiter der Exkursion, Stefan Kohl, Hans-Ueli Dössegger und Ernst M. Kistler, konnten sicher sein, ihrem Publikum verschiedene Entenarten präsentieren zu können. Grössere und kleinere Ansammlungen von Stock-, Schnatter-,
Reiher-, Tafel-, Löffel-, Spiess-, Krick- und Pfeifenten taten ihnen den Gefallen; vor allem die Erpel im Prachtkleid erfreuten die Gemüter. Für die Überraschung sorgten allerdings die Gänse und Schwäne. Höcker-, Zwerg- und Singschwäne im gleichen Pulk sind hierzulande nämlich eine aussergewöhnliche Entdeckung. Eben so selten bekommt man an einem Tag auch Bläss-, Grau- und Brandgänse zu Gesicht. Wenn dann auch noch Eisvogel, Kernbeisser, Goldammer, Wanderfalke, Waldwasserläufer, Gänsesäger und andere ihre Aufwartung machen, ist ein unvergessliches Naturerlebnis gesichert.

Dank dem in der Gruppe versammelten Fachwissen wurde auf dem in lockerer Stimmung durchgeführten Spaziergang all dies registriert. Fazit: Mit gesamthaft 59 Vogelarten hat das wettermässige Zwischenhoch allen Teilnehmenden
zweifellos das erste ornithologische Hoch des Jahres beschert!

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4. Einblick in die Stube des Mauerseglers (Text: Susanne Gehri, Bilder: Hans Stopper)

Am 6. Juli lud die GNVU wiederum an die Asylstrasse 12 ein, zur Besichtigung der grössten Mauerseglerkolonie in Uster. Über 50 Paare dieser rasanten Flieger brüten in speziell errichteten Nistboxen unter den Dächern der ehemaligen Trafostation und heutigen Brockenstube.
Aufgrund einer Informationspanne erschienen leider nur wenige Besucher zu diesem Anlass. Allerdings wurden sie für ihr Kommen reichlich belohnt: An diesem warmen Abend herrschte prachtvollstes Sommerwetter, also perfekte Bedingungen
zur Beobachtung der eleganten und pfeilschnellen Flugakrobaten.

Die Alttiere fütterten fleissig ihre Jungen – bei diesem Wetter war die Luft voll von fliegenden Insekten, der ausschliesslichen Nahrung der Mauersegler. Blitzschnell flogen die futtertragenden Segler jeweils in ihre Nistboxen, um sich
kurz darauf wieder in ihr wahres Element, die Luft, fallen zu lassen. Aus dem einen oder anderen Flugloch schaute ab und zu ein noch nicht ganz flügger Jungvogel, gut zu erkennen an seiner reinweissen Kehle. Bald würde er den Ausflug wagen, in ein Leben, das sich die nächsten beiden Jahre ausschliesslich in der Luft abspielt!

Mauerseglerkolonie an der Asylstrasse 12  
Trotz Futterstress hatten die Vögel genügend Zeit für ausgeprägte Flugspiele. Immer wieder sausten Pulks von ca. 20 – 30 Seglern mit hoher Geschwindigkeit und schrillen Srih-srih!-Rufen haarscharf um die Dächer der Brockenstube und über unsere Köpfe hinweg. Einjährige Nichtbrüter hängten sich für Sekunden an die Einfluglöcher, bereits auf der Erkundung nach einem Nistplatz für das nächste Jahr. Kurz darauf flogen sie ab und sausten zusammen mit ihren Artgenossen
wieder um die Häuser. Diese rasanten und waghalsigen Flugmanöver waren wirklich sehr beeindruckend! Ein wunderbares Spektakel spielte sich da über unseren Köpfen ab!
Mehrmals an diesem phantastischen Sommerabend stiegen die Luftakrobaten auf und waren in grösserer Höhe als mehr oder weniger geschlossener Schwarm von gegen 100 Seglern zu bestaunen. Alsbald kehrten sie zurück und jagten in kleineren oder grösseren Formationen wieder um die Nistplätze. An diesen komplexen Manövern nehmen alle Mitglieder der Kolonie teil, auch Brutvögel und gegen Ende der Brutsaison die flüggen Jungen sowie fremde Artgenossen.
Diese Flugspiele vermitteln vielen Menschen ein Gefühl purer Lebensfreude. Sie finden nur bei schönem Wetter jeweils morgens und abends statt und dienen vermutlich der sozialen Synchronisation einer Mauersegler-Kolonie.
Wie auch in anderen Jahren hatten die Besucher die Gelegenheit, dank Infrarot-Videokameras einen Blick in verschiedene belegte Nester zu werfen und dazu viel Wissenswertes über das Leben dieser bemerkenswerten Vögel zu erfahren.
Einmal mehr haben uns die Mauersegler sehr eindrücklich gezeigt, dass sie zu den wahren „Meistern der Lüfte“ gehören.
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5. Kantonsschul-Provisorium an der Krämerackerstrasse (Text: Paul Stopper, Bilder: Hans und Paul Stopper)

1972 vom Stadtrat als Grünanlage gefeiert! Dem Anzeiger von Uster vom 6. April 1972 kann folgende Notiz entnommen werden: „Heinrich Berchtold, Gärtner, stellt der Stadt Uster sein Grundstück zwischen Zellwegerweiher und der
Krämerackerstrasse pachtweise zur Verfügung. Es soll zu einer Grünanlage ausgestaltet werden und der Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Stadtrat nimmt von dieser Offerte dankbar Kenntnis und wird einen Pachtvertrag abschliessen. Dieser
soll 10 Jahre bzw. bis zum Ausbau der Westtangente, die durch dieses Grundstück führen wird, Gültigkeit haben. Es ist sehr erfreulich, dass damit in relativer Nähe des Stadtzentrums eine weitere der Öffentlichkeit dienende Grünanlage
geschaffen werden kann.“


Der Erholungspark an der Krämerackerstrasse

Umzug der Kantonsschule nach Uster. Die Baudirektion kündigte Anfang 2008 die Räumlichkeiten im Stägenbuckschulhaus in Dübendorf und stellte im gleichen Jahr den Neubau neben der Berufsschule in Uster zurück. Im Tages Anzeiger vom 1. April 2010 stand unter dem Titel „Kanti soll in Pavillons unterkommen“: „Hanspeter Schneider, Rektor des BZU, schlägt den Parkplatz neben dem KV-Schulhaus vor, der an den Zellwegerpark grenzt“. Viele Ustermer waren sehr erstaunt, als Anfangs
September 2011 plötzlich Gerüststangen mitten im Erholungs- und Grünpark aufgestellt wurden.
Ein Detail: Die Gerüststangen wurden nicht an einem Werktag, sondern an einem Samstag aufgestellt.
Die Bewohner erfuhren erst später, dass es sich nicht um private Stangen handelte, sondern solche, die der Kanton aufstellen liess. Am 9. September 2011 erfolgte die Publikation des Baugesuches.


Die Bauprofile im Erholungspark mit Umrissen der geplanten Baukörper
Erholungspark akut gefährdet. Angefragt von besorgten Bürgern, stellte sich für den GNVU-Vorstand die Frage, ob eine Möglichkeit bestünde, einige der sechs provisorischen Pavillons so auf der Parzelle zu platzieren, dass der Baumbestand mit über vierzigjährigen Bäumen und somit der Erholungspark erhalten werden könne – ganz im Sinne des BZU-Rektors.
Die Parzelle liegt gemäss gültigem Gestaltungsplan Hohfuren (vom Gemeinderat am 11. März 1996 beschlossen, vom Regierungsrat mit Beschluss Nr. 238 vom 5. Februar 1997 genehmigt) im Sektor J. Die zugehörige Vorschrift im öffentlichen
Gestaltungsplan lautet: Sektor J, Erholungsflächen/Sport: Die der Erholung dienenden öffentlich zugänglichen Flächen sind so anzuordnen und zu gestalten, dass sich zusammen mit der ökologischen Ausgleichsfläche und dem Weiher eine zusammenhängende, naturnahe Parklandschaft ergibt.“
Es ist unzweifelhaft festzustellen, dass diese Vorschrift mit der Platzierung von (wenn auch nur provisorischen) Pavillons in der vorgesehenen Anzahl und Dimension nicht eingehalten wird.

Kontaktaufnahme mit Stadt und Kanton. Der Vorstand beschloss am 4. Oktober 2011, dem Stadtpräsidenten und der Baudirektion einenBrief zu schreiben (13. Oktober 2011). Gemäss Gestaltungsplan war die Stadt Uster Besitzer des Grundstückes. Man erhoffte sich ein Gespräch. Die Besprechung mit dem Ustermer Stadtpräsidenten fand am 7. November 2011 und mit den Direktbeteiligten des Kantons am 30. November 2011 statt. Zusätzlich fand am 9. Dezember 2011
eine Besprechung mit der Bildungsdirektorin des Kantons Zürich statt. Wir brachten den Vorschlag ein, vier der sechs Pavillons auf dem Areal so zu verschieben, dass keine Bäume tangiert werden. Dass dies baulich möglich ist, wurde von keiner Seite bestritten. Der einzige Einwand war, dass es zeitliche Probleme geben könnte. Die Produktionszeit der Pavillons dauert ca. 6 Monate. Das hat der Vorstand zur Kenntnis genommen.
Bei einer Bestellung der Pavillons Ende Januar 2012 (Ablauf der Rekursfrist) verbleibt also noch genügend Zeit, um eine baumschonende Lösung zu verwirklichen. Der Baurechtsentscheid der Stadt Uster traf am 20. Dezember 2011 bei der
GNVU ein. Für die ca. 450 Schüler und Schülerinnen der Kantonsschule wird es wohltuend und angenehm sein, die schulfreie Zeit, zB über Mittag, im Park unter schattenspendenden Bäumen verbringen zu können.
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6. Hochwasserschutz-Projekt am Aabach (Text und Bild: Paul Stopper)
Der Vorstand hat an seiner Sitzung im Juli das Projekt des kantonalen Amtes für Wasser, Energie und Abfall (AWEL) für den Hochwasserschutz mit Renaturierungsmassnahmen zwischen der Strassenbrücke im Wil und neuer Zufahrt
zum Zellwegerareal besprochen. Er kam zu folgenden Erkenntnissen:
der Ausbau des Aabachs soll aus Hochwasserschutzgründen erfolgen


Aus hydrologischen Gründen muss die bestehende Schwelle aufgehoben, die Bachsohle entsprechend angepasst und das Durchfluss-Profil vergrössert werden


Durch die Umbauarbeiten gemäss Projekt würde der gesamte Baumbestand entlang des Westufers entfernt und nach dem Umbau durch neue Bäume ersetzt. Gleichzeitig sollen die Bachufer und die Bachsohle biologisch aufgewertet werden.

Der Vorstand anerkennt die Bestrebungen zur „Renaturierung“ des Aabaches, hegt aber sehr grosse Zweifel am Bauvorgang und am Endzustand. Dem Fällen der Bäume kann der Vorstand nicht zustimmen.

„Begrünungs- und Naturschutzprogramm für die Stadt und Landschaft Uster“ von 1971 der GNVU

Die GNVU hat im Dezember 1971 dem Ustermer Stadtrat ein „Begrünungs- und Naturschutzprogramm für die Stadt und Landschaft Uster“ eingereicht. Darin wurde der Uferbepflanzung des Aabaches ein sehr hohes Gewicht beigemessen. Insbesondere stachen dem damaligen
Vorstand die kahlen und nackten Ufer des Aabachs ins Auge.Die Stadt Uster nahm sofort mit den zuständigen Stellen des Kantons Kontakt auf und innert kürzester Zeit wurden die Ufer des Aabaches innerhalb des Stadtgebietes durch den Kanton bepflanzt.Heute präsentiert sich der Aabach in einem aus Sicht des GNVU-Vorstandes sehr guten Zustand. Die Bäume entlang des Aabachs brauchten aber doch mehr als zwanzig Jahre, bis sie die heutige Grösse erreicht hatten und nun die von uns damals angestrebte wohltuende Wirkung entfalten können. Der Vorstand stimmte dem AWELProjekt in der vorliegenden Form nicht zu.
Der Vorstand schlug dem AWEL vor das bestehende Westufer (Seite Zellweger) im vollen Umfang, d.h. mit allen Bäumen, zu erhalten und eine natürlich gestaltete, offene „Entlastungsrinne“ an der westlichen Bachuferkrone zu erstellen, auf deren Grund der Fussweg geführt werden kann. Mit einer solchen Lösung – im Jahre 2011 bei der Linthkorrektion zwischen Ziegelbrücke und Weesen mit Erfolg ausgeführt – kann Zweierlei erreicht werden:

• Der Baumbestand kann erhalten werden.

• Bei Hochwasser kann die neue „Hinterwasserrinne“ die Wassermassen aufnehmen.

Dem Hochwasserschutz kann somit Genüge getan werden. Da der Fussweg neu statt auf der Uferkrone auf der Sohle der neuen Entlastungsrinne verläuft, würde er bei Hochwasser überflutet und könnte nicht begangen werden. Das stellt aber kein Problem dar, weil während den doch seltenen Hochwassersituationen genügend andere Möglichkeiten für Fussgänger vorhanden sind. Das AWEL ging auf die Änderungsvorschläge nicht ein und legte das Projekt am 7. Dezember 2011 in unveränderter Form öffentlich auf. Der Vorstand legte am 5. Januar 2012 eine Einsprache ein.
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7. Neue Betreuer für Mehlschwalben und Mauersegler gefunden (Text: Hans Stopper)
Seit ein paar Jahren war die GNVU auf der Suche nach einer Nachfolge für den Berichterstatter.
Zusammen mit der Einladung zur Generalversammlung 2010 versandten wir einmal mehr einen kleinen Flyer, um das Anliegen unter die Mitglieder zu bringen. Diesmal war der Aufruf spontan erfolgreich. Zwei hervorragend motivierte junge Leute meldeten ihr Interesse an. Kontaktgespräche und anschliessende praktische Schnupperhalbtage fanden statt.

Bereits im frühen Sommer des Berichtsjahres stand dann fest, dass sich beide zur Verfügung stellen und die Aufgabe mit Freude übernehmen würden. Das neue Team besteht aus den beiden Vereinsmitgliedern Christina Bolliger und Urs Arter.
Christina Bolliger übernimmt das Gemeindegebiet südlich und Urs Arter dasjenige nördlich der Bahnlinie. Die Koordination der jährlich auszuführenden Arbeiten und das Nachführen der Datenbank liegen bei Christina Bolliger.
Im Berichtsjahr reinigten die beiden bereits mit grossem Einsatz mehr als 300 Mehlschwal-bennisthilfen und rund 150 Mauerseglerkästen.

Der Vorstand und vor allem der Berichterstatter freuen sich über die gefundene Lösung. Damit ist die Fortsetzung von rund vier Jahrzehnten Aufbau- und Unterhaltsarbeit für die Mehlschwalbenkolonien und den beträchtlichen Bestand an Mauerseglerkästen gesichert.

Es bleibt noch anzumerken, dass die beiden Vogelarten in der aktuellen Roten Liste der Brutvögel der Schweiz (Stand 2010) auf der Stufe „potentiell gefährdet“ aufgeführt sind. Die Hauptbedrohung besteht im Verlust von bestehenden und im Mangel an neuen Nistplätzen. Beide Arten sind Gebäudebrüter. Sie sind auf das Wohlwollen von Gebäudeeigentümern, Architekten, Verwaltungen, Hauswarten und Mietern usw. angewiesen.
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8. Mehlschwalben an der Haberweidstrasse (Text und Bilder: Hans Stopper)

Im Jahresbericht 2010 informierten wir über die Situation der Mehlschwalbenkolonie an den Mehrfamilienhäusern an der Haberweidstrasse im Gschwaderquartier. Weil uns diese Kolonie sehr am Herzen liegt – wir berichteten über den
Totalverlust an der Haberweidstrasse 28 im Jahre 2009 – verfolgen wir die Entwicklung mit besonderer
Aufmerksamkeit.
Im Berichtsjahr waren an der Haberweidstrasse 24 von den 19 Nestern 10 besetzt, und an der Haberweidstrasse 26 fanden in 9 der 11 Nester Bruten statt. Das gibt zusammen 19 Brutpaare in den 30 angebrachten Nisthilfen. Somit ist der
Rückschlag vom Rekordjahr 2004 – allein am Haus Nummer 28 zogen damals 23 erfolgreiche Brutpaare ihre Jungen auf sowie 9 an der Haberweidstrasse 26 – etwas kompensiert, aber noch lange nicht aufgeholt.
Dank den engagierten Menschen, welche für unser Anliegen grosses Verständnis haben und den Vögeln an ihren Häusern gesicherte Nistplätze anbieten, durften unsere gefiederten Sommergäste aus Afrika eine weitere Brutperiode lang am Nordrand von Uster Gastrecht geniessen. Die GNVU ist allen diesen Beteiligten weiterhin zu grossem Dank verpflichtet.


Haberweidstrasse 24

Haberweidstrasse 26
Deutlich erkennbar sind die beiden Kotbretter in Fassadenfarbe. Sie befinden sich rund 80cm unterhalb der Nester und fangen den Kot der Jungvögel auf, welchen diese aus dem Flugloch herausfallen lassen. Sowohl die Bretter als auch die
künstlichen Nester werden alljährlich durch die GNVU gereinigt. Solche Vereinbarungen bewähren sich auch an anderen Liegenschaften in Uster bestens.
Auch hier sind zwei Kotbretter vorhanden. An dieser Adresse befinden sich als grosse Rarität für Uster immer noch 3 intakte Mehlschwalben-Naturnester. Von diesen gibt es auf dem ganzen Stadtgebiet nur noch weniger als ein Dutzend.
Der Grund liegt im Fehlen des nötigen Baumaterials. Nur noch ganz selten finden die Schwalben die richtige Mischung aus feuchtem Lehm und anderem bindefähigem Material, das sie mit ihrem Speichel zu einem dauerhaften Naturmörtel
mischen können. Wenn die Mischung nicht stimmt, weil zum Beispiel der Sandanteil zu gross ist, halten die Nester nicht richtig an der Unterlage und fallen wieder ab, oft dann, wenn sich gerade Junge darin befinden.
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9. Standaktion in der Badi Niederuster, 25. April 2011 (Text und Bilder: Michèle Deubelbeiss)

Am traditionellen Blaueierschwimmen in der Badi Niederuster haben wir mit einem Informationsstand und einem Glücksrad teilgenommen. Der Einsatz hat sich rundum gelohnt. Viele mutige Kinder und Erwachsene sind zum Sprungturm hinausgeschwommen. Andere Mutige haben versucht, unsere Fragen am Glücksrad zu beantworten und sind mit uns ins Gespräch zum Natur- und Vogelschutz gekommen.
Von den Organisatoren erhielt die GNVU eine Spende von Fr. 600.--. Ganz herzlichen Dank!
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10. Neuzuzügertag, 27. August 2011 (Text und Bilder: Michèle Deubelbeiss)
Schon zum zweiten Mal nahm die GNVU zusammen mit vielen anderen Vereinen am Neuzuzügertag der Stadt Uster in der Landihalle teil.
Einerseits geht es dort um Gespräche und Kontakte mit anderen Vereinen, vor allem sollen jedoch die über 200 Neuzuzüger, die jeweils an dieser Veranstaltung teilnehmen, auf das Ustermer Vereinsgeschehen aufmerksam gemacht werden.
Die GNVU hat neben einem schön dekorierten Stand mit viel Informationsmaterial erntefrische „Uschteröpfel“ verteilt.
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11. Exkursionen
Die GNVU führte 2011 folgende Exkursionen durch:

- 09. Januar 2011 Wasservogel-Beobachtung am Flachsee an der Reuss, zusammen mit der IGLU-Volketswil
Leitung: Stefan Kohl, Hans-Ueli Dössegger, Ernst Kistler
- 07. Mai 2011 Vogelkonzert am See
Leitung: Susanne Gehri, Stefan Keller
- 08. Juni 2011 Stadtspaziergang
Leitung: Edwin Isenschmied, Armin Hüppi und Ernst Weber
- 06. Juli 2011 Einblicke in die Stube des Mauerseglers an der Asylstrasse 12
Leitung: Susanne Gehri, Daniel Hardegger und Hans Stopper
- 21. August 2011 Mit dem Velo durch Uster West
Leitung: André Minet und Stefan Keller
- 01. Oktober 2011 European BirdWatch/ Zugvogeltag, beim Beobachtungsturm am oberen Greifensee
Leitung: Susanne Gehri, Hans-Ueli Dössegger
- 22. Oktober 2011 Pflegeeinsatz im Werriker-Riet
Leitung: Ernst Weber und André Minet
- 04. Dezember 2011 Wintergäste am Greifensee
Leitung: Daniel Hardegger und Stefan Kohl
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12. Mitglieder
Die Mitgliederzahl der GNVU hat sich wie folgt entwickelt:
  31.12.
2004
31.12.
2005
31.12.
2006
31. Dez.
2007
31. Dez.
2008
31. Dez.
2009
31. Dez. 2010 31. Dez. 2011
Gönner 8 7 8 8 8 8 7 6
Ehren-Mitglieder 7 7 7 6 6 5 5 5
Vorstand 8 8 8 9 9 9 10 8
Kollektiv-Mitglieder 5 5 4 4 4 4 4 5
Familien-Mitglieder 114 116 100 101 100 106 101 98
Einzel-Mitglieder 124 130 133 134 125 121 121 123
Jugend-Mitglieder - - - 1 1 26* 23* 31*
Zugewandte 6 6 7 7 6 6 7 7
Total 271 279 267 270 259 285 278 283

* Mitglieder der neuen Jugendnaturgruppe der GNVU

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13. Vorstand

Der Vorstand der GNVU setzte sich 2011 wie folgt zusammen:

Präsident
Paul Stopper
, Falmenstrasse 25, 8610 Uster
Gemeinde, Politik

Vizepräsident
Stefan Kohl
, Fuchsgasse 5, 8610 Uster
Vögel, Insekten, Amphibien, Delegierter im ZVS/BirdLife Zürich und im VSG, Website

Kassierin
Michèle Deubelbeiss
, Falkenstrasse 13, 8610 Uster
Praktischer Naturschutz

Susanne Gehri, Im Näppenriet 2, 8606 Greifensee
Exkursionsleiterin

Daniel Hardegger, Falkenstrasse 10, 8610 Uster
Vögel, Insekten, Amphibien, Invasive Neophyten, Jugendgruppe

Stefan Keller, Zürichstrasse 7, 8606 Nänikon
Exkursionsleiter

André Minet, Karlstrasse 16, 8610 Uster
Adressverwaltung, Gemeinde, Politik, Jugendgruppe

Hans Stopper, Seeblickstrasse 6, 8610 Uster
Schwalben, Mauersegler, Amphibien, Bibliothek, Nistkästen, Materialverwaltung

Ernst Weber, Zelgstrasse 8, 8610 Uster
Ried- und Heckenpflege, Versand Stellvertretung
 

Revisoren:

Edwin Isenschmid, Wührestrasse 55, 8610 Uster

Armin Hüppi, Leubergstrasse 36, 8615 Wermatswil
Die Vorstands-Protokolle werden seit Frühjahr 2011 in verdankenswerter Weise von Lydia Hug,
Höchistrasse 20, 8610 Uster verfasst.

Im April 2011 trat Göpf Mülli aus dem Vorstand aus.

Stefan Keller hat im Herbst an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Wädenswil ein Studium aufgenommen.
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8610 Uster, Februar 2012 / Der Vorstand